Donnerstag, 26. April 2018

Yin & Yang Retreat auf Bali: Reisetagebuch. Teil 3

Von Schlangen & Schutzgöttern 





Wie eklig! Eine Schlange! Gerade hatten sie im Heiligen Wasser des Pura Tirta Tempels noch um die Erfüllung ihrer Wünsche gebeten. Jetzt stürzen ein Dutzend Touristinnen kreischend zum schützenden Beckenrand. Der ungebetene Eindringling schlängelt sich währenddessen unbeeindruckt durch die gesegneten Quellen und verschwindet zwischen den Steinen. 





Die ausländischen Gäste sind für einen Moment schock-starr. Die Balinesen bleiben cool. Schon Buddha soll auf seinem Weg zur Erleuchtung vor 2500 Jahren von einer Schlange beschützt worden sein. (Allerdings war das keine circa 30 Zentimeter lange und vollkommen ungiftige Wasserschlange, sondern eine sehr majestätische, mannshohe Kobra.) Außerdem gehört es für die Balinesen ganz selbstverständlich zu ihrem Glauben, dass kein Wesen zufällig an einem Ort ist, sondern den Segen des Platzes (mehr oder minder bewusst) für seine persönliche Entwicklung wählt.

Das ist wohl das größte Geschenk, dass wir hier bekommen. Wir dürfen teilhaben an allem, was den Balinesen heilig ist. Putu, unser empfindsamer Guide bemerkt sehr schnell, dass uns die mystische Tempelanlage zutiefst berührt, obwohl ich mich hinter meiner Sonnenbrille verstecke. Er lädt uns ein, mit ihm und seiner Gattin am späten Abend noch einmal wiederzukommen, um fernab vom Touristenstrom in den Heiligen Quellen zu baden - und zu beten. Für den Schrein hat Putus Frau in liebevoller Handarbeit Blumen-Gestecke gebastelt. Dogmatismus ist den Balinesen fremd, denn die meisten von ihnen praktizieren ohnehin eine eigenständige Mischung aus Hinduismus, Buddhismus und Schamanismus. Putu nimmt uns charmant jede Scheu. "Niemand muss hier unsere Götter anbeten", versichert er uns. "Verbindet Euch einfach mit dem, was Euch am Herzen liegt."
Die Stille, die wohlriechenden Opfergaben und die monumentalen steinernen Schutzgötter in der Dunkelheit: Der Zauber dieser Nacht wirkt lange nach.




Die Offenheit der Balinesen hat auch ihre Kehrseite - immer wieder begegnen uns Touristen, die die heiligen Statuen anfassen oder sich in sexy Posen vor den Tempeln fotografieren lassen. Für die Einheimischen ist die Schuldfrage schnell geklärt - aber ganz anders als wir das erwartet hätten. Putu: "Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass wir unsere Götter zu wenig ehren. Wir Balinesen müssen uns fragen, was wir falsch gemacht haben. Vielleicht haben wir zu wenig geopfert? Wie könnte es sonst sein, dass unsere wichtigsten Stätten so entweiht werden?"


Dabei gibt es nichts, was den Einheimischen wichtiger ist, als ihre Religion. Für jeden Berufszweig gibt es einen eigenen Tempel. Vom Markthändler bis zum Masseur - jeder bittet vor seinem Tagwerk die Götter um Unterstützung. Chauffeuer Putu besänftigt täglich den Geist der Straße. Sein Rezept für unfallfreies Fahren: "Wenn Du im Auto sitzt, aber deine Gedanken sind schon am Ziel, dann verpasst Du den Weg. Deshalb bleib immer da, wo dein Körper gerade ist. Fließe mit dem Strom! Und: Halte immer Augenkontakt zu allen Fahrern um Dich herum!" 


Heute reisen wir über die Berge zum Yoga-Retreat, beginnen unser Retreat im Bali Mandala Ressort im Norden der Insel. Hoffentlich beherzigt unser Busfahrer auf den Serpentinen Putus Rat!








  

Samstag, 21. April 2018

Yin & Yang-Retreat auf Bali - Reise-Tagebuch. Teil 2


"Guck Dir den Verrückten an!", brülle ich erschrocken und reiße Wolfgang am T-Shirt nach rechts, fast bis in den Straßengraben. Was ist denn los?, sagt der irritiert. Ich: "Der Typ sitzt am Steuer und liest. Aber sein Lkw fährt!" Jetzt bin ich kurz verwirrt, weil Wolfgang sich vor Lachen den Bauch hält. "Beate: Hier gilt Linksverkehr, der Typ mit der Zeitung ist der Beifahrer."

Ok. Fehlalarm. Aber immerhin habe ich versucht, meinem Freund das Leben zu retten! Und jetzt denke ich zumindest daran, bei dem auf Bali hin und wieder lebensbedrohlichen Unterfangen die Straßenseite zu wechseln, wirklich immer zuerst nach rechts und dann nach links zu sehen. Die Einheimischen sind hier zu Dutzenden auf Zweirädern unterwegs und benötigen offensichtlich keine Verkehrsregeln. Sie machen lieber durch wildes Hupen auf sich aufmerksam. Es gibt kaum Ampeln (erst recht keine für Fußgänger) und wo die seltenen Exemplare doch hängen, scheint es zum guten Ton zu gehören, sie zu ignorieren.




Aber um ehrlich zu sein, die balinesischen Mopedfahrer sind nicht das Problem. Leider weiß man nie, ob ein Einheimischer oder ein Tourist unter dem Helm steckt. Bei Letzterem muss man gewappnet sein und wenn nötig einen beherzten Sprung zur Seite machen. Zur Unsicherheit ob der unklaren Regeln verdammt, versperrt der ängstliche Tunnelblick die Sicht nach rechts und links. Nur Pech, wenn ausgerechnet wir im toten Winkel sind.

Nur gut, dass es in Ubud jede Menge Orte gibt, um entspannt durchzuatmen. Dabei kommt es allerdings darauf an, in welchem Laden wir gerade Schutz suchen. Denn nicht alle sind zur Regeneration geeignet.



Während eine frische, eisgekühlte Kokosnuss in einem Café genau das erledigt, was wir von ihr erwarten, nämlich aufpäppelt und wieder straßen- und hitzetauglich macht, sind andere Geschäfte dafür weniger geeignet. So ist mein Lieblings-Klamottenladen "Buddha Wear" ein Ort, an dem meine ganze Aufmerksamkeit gefordert ist, damit ich nicht das ganze Reisebudget schon am zweiten Urlaubstag versenke.



Aber immerhin: Hier werden alle Mitarbeiter, von der Näherin bis zur zauberhaften Verkäuferin (Foto) fair bezahlt, die Stoffe sind nicht nur schick, sondern auch bio - ich zahle dafür einen angemessenen Preis und muss vorher auch nicht feilschen, so wie es auf den balinesischen Märkten Pflicht ist.
Aber wer will schon bei einem T-Shirt für 119.000 indonesischen Rupiah (umgerechnet ca. 7 Euro) den Preis drücken, wenn der Verkäufer davon den Lebensunterhalt für sich und seine Familie bestreiten muss?

Da wäre noch eine Sache, die man hier nicht oft genug wiederholen kann: die balinesische Massage. Nachdem ich mich im Shambala Spa bereits nach zehn Minuten irgendwo im Land der Träume wähnte und Wolfgang in Putuh seinen Meister gefunden hat, haben wir uns entschlossen, die Dienste der hiesigen Massage-Fachkräfte alle zwei Tage in Anspruch zu nehmen. Der überschaubare Preis für anderthalb Stunden: 170.000 indonesische Rupiah, umgerechnet knapp 10 Euro.
Unsere Termine bis zur Weiterreise ins Bali Mandala Retreatcenter sind bereits fest gebucht. Allerdings habe ich meine Zweifel, ob die deutschen Finanzbeamten so wie wir der Meinung sind, dass ausgedehnte Massagen für Yogalehrer als Arbeitsvorbereitung ein Must have sind.



Wart Ihr schon auf Bali? Wenn nicht, was hält Euch davon ab? Und wenn ja: Was bleibt unvergessen? Ich freue mich, in den Kommentaren von Euch zu lesen.

Herzlichst, Beate

Donnerstag, 19. April 2018

Yin & Yang Retreat auf Bali - Reisetagebuch 2018


Anreisetag: Wie aus der Kröte ein schöner Schwan wurde 

 Na, das geht ja gut los! Noch nicht mal am Abflughafen angekommen,  durften Wolfgang und ich uns bereits entscheiden - Stirn runzeln und poltern oder zuhören und annehmen.

Die Mail der Fluggesellschaft verhieß nichts Gutes. Leider müssen wir Sie umleiten. Sie fliegen später, über andere Orte, mit kürzeren Umsteigezeiten und ohne, dass wir Sie bequem und zeitsparend bis Bali durchbuchen können. So hieß es sinngemäß im Text. Die Dame am Lufthansa-Schalter war eher verhalten als zuversichtlich. Sie guckte mitleidig, wünschte uns „viel Glück“ und drückte feste beide Daumen, dass wir alle Anschlüsse erreichen. 

In Wien ging uns auf, warum: Wir hatten 20 Minuten Zeit bis zum Start der Maschine, aber einen Fußmarsch von 35 Minuten quer durchs Flughafen-Gebäude zu absolvieren. Sprints sind mir seit je her ein Gräuel. (Von Wolfgangs gekeuchten Flüchen möchte ich hier aus Freundschaft schweigen.) Durchgeschwitzt und derangiert kamen wir am richtigen Schalter an. 

Und während Wolfgangs Rucksack noch ausführlich nach Sprengstoff durchsucht wurde, ging für mich am Wiener Check In die Sonne auf. Im breiten Schmäh und mit beruhigendem Lächeln versicherte mir der Mitarbeiter, wie froh er wäre, dass wir da seien. Wir würden schon erwartet. Er war so mitfühlend und zugewandt, dass ich mich augenblicklich wie zu Hause fühlte. (Habt Ihr Euch schon mal auf einem Flughafen wie zu Hause gefühlt? Also ich noch nie...)

Die ganze Aufregung - in einem Moment zum nächsten einfach verpufft.

Wir bekamen nicht nur gemütliche Plätze ohne direkte Nachbarn, sondern auch ein großzügiges Upgrade auf eines der modernsten Emirates-Flugzeuge dieser Zeit. Und darüber hinaus alles, was das Langstreckenflieger-Herz begehrt: passables Essen, aktuelle Filme und Internetzugang gegen die Langeweile.

Wie gut, dass wir uns keine Sekunde mit Nörgeln oder schlechter Laune aufgehalten haben. Das Einlassen, auf das, was wir ohnehin nicht ändern können, hat sich gelohnt. 

Wie so oft im Leben hat sich die zunächst unansehnliche Kröte innerhalb kürzester Zeit in einen schönen Schwan verwandelt. 


Montag, 9. April 2018

Wie ätherische Öle im Alltag helfen. Teil 1: Erholsamer Schlaf

Ich habe gelernt, auf mein Herz zu hören. Das galt 2011, als ich nach mehr als 15 Jahren als Journalistin ganz neu angefangen habe und in Fürstenwalde mein Studio Mandala Yoga eröffnete. Und das gilt heute: So wie das Yoga sind reine ätherische Öle inzwischen aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. 
In einer privaten Krise waren sie plötzlich an meiner Seite: Mit Lavendel konnte ich endlich wieder durchschlafen. Melaleuca (Teebaumöl) half mir, mich da wo nötig besser abzugrenzen. Die Öl-Mischung Balance auf den Fußsohlen und ihr Duft in der Nase war für Wochen mein Begleiter, um wieder Erdung und Stabilität zu erfahren. Und Oregano hat mich schon vor so manchem Infekt bewahrt, den meine Tochter von der Schule heimbrachte.

Nun ist es an der Zeit, meine eigenen Erfahrungen mit Euch zu teilen. Dieser Blog richtet sich an alle, die ihr eigenes Wohlbefinden und das ihrer Lieben auf natürlichem Wege verbessern möchten. Ätherische Öle wirken über den Geruch, den Kontakt mit der Haut, einige Öle können auch eingenommen werden. 
Ich berichte hier in regelmäßigen Abständen davon, welche Ölen mir geholfen haben, bestimmte herausfordernde Momente des Alltags zu meistern.* Dabei beziehe ich mich ausschließlich auf die Öle von doTERRA mit zertifiziertem therapeutischem Reinheitsgrad.






Ätherische Öle im Alltag. Teil 1: Erholsamer Schlaf

Die folgenden Öle beruhigen das Nervensystem und helfen, besser ein- und durchzuschlafen: Lavendel, Römische Kamille, Orange, Zypresse, Ylang, Ylang, Ölmischung Serenity (Erholsame Mischung) ...

Im Diffuser verwende ich gerne folgende Einzel-Öle und Mischungen:

Schlafen 1: Lavendel (3 Tr.)

Schlafen 2: Zypresse (3 Tr.)

Schlafen 3: Bergamot (4 Tr.), Römische Kamille (4 Tr.)

Schlafen 4: Serenity (4 Tr.), Römische Kamille (4 Tr.), zusätzlich 1-2 Tr. Vetiver auf die Fußsohlen

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Meine Kollegin Claudia Trummer* hat noch eine Rezept für ein hervorragendes Kissen-Spray verraten, dass uns direkt ins Land der Träume katapultieren kann. Vielen Dank für diese Inspiration!

Benötigt werden: 

Glasflasche (250 ml) mit Sprühaufsatz, destilliertes Wasser
Öle: Wild Orange, Lavendel, Vetiver

Gib 25 Tropfen Lavendel, 20 Tropfen Wild Orange und 5 Tropfen Vetiver in deine Glasflasche und fülle den Rest mit destilliertem Wasser auf. Sprühaufsatz drauf schrauben, vor dem Gebrauch schütteln und fertig ist das Polster- bzw. Kissen-Spray.
Wenn Ihr Fragen zu den Ölen habt, Anregungen oder Wünsche zu den Themen, dann meldet Euch gerne bei mir. Ich freue auch darauf, von Euren eigenen Erfahrungen mit ätherischen Ölen zu hören!
Herzlichst, Beate____________________________________________________

Ätherische Öle ersetzen weder den Arzt noch den Therapeuten. Sie sind reine Ergänzungen für das Wohlbefinden im Alltag und selbstverständlich nicht dazu geeignet, Krankheiten zu heilen.https://claudiatrummer.com