Montag, 27. November 2017

Wofür bist Du dankbar?

Liebe Yogafreunde!

Dankbarkeit - das war das Thema einer Yogaklasse während unseres Herbst-Retreats in der Uckermark. Schon während ich das Thema vorbereiten durfte, hat es mich so tief berührt, wie ich es nicht erwartet hätte. Wie steht es um unsere Dankbarkeit? Kann sie da sein in voller Schönheit, auch wenn sich die Bedingungen aktuell verändern? Oder machen wir unsere Wertschätzung für all die Unterstützung, die uns einst geschenkt wurde, von unseren momentanen persönlichen Befindlichkeiten abhängig?

Manchmal ist es nicht leicht, von ganzem Herzen Danke zu sagen. Es ist meines Erachtens auch nicht unbedingt nötig, das Danke mitten im Schmerz direkt zu adressieren. Aber die Auseinandersetzung damit im eigenen Geist schafft den Freiraum, den wir brauchen, um den Veränderungen ohne Enge und Widerstände zu begegnen. Sie hilft uns dabei, genauer hinzusehen sowie uns und den anderen offener und mitfühlender zu begegnen. 

Ich möchte Dich einladen, für einen Moment vom Bildschirm aufzuschauen und Dich zu fragen: ​Wofür bin ich gerade jetzt, in diesem Moment dankbar? 

Gut möglich, dass sich der engmaschige Arbeitstag angesichts der verschobenen Prioritäten für einen Moment gar nicht mehr so stressig und durchgetaktet anfühlt. 

Eine schöne 1.-Advent-Woche wünscht 

Beate

Unser nächstes Wochenend-Retreat in der Uckermark findet zwischen dem 23.2. und 25.2. statt. Mehr Infos unter info@mandalayoga.de oder tel. 0173-737 55 62.

Samstag, 11. November 2017

Besser scheitern

"Immer versucht. 
Immer gescheitert. Einerlei.
Wieder versuchen.
Wieder scheitern.
Besser scheitern."



Liebe Yogafreunde!

​Dieses freimütige, sehr persönliche Zitat des Schriftstellers Samuel Beckett eröffnet diesen Text, weil die Dinge im Leben eben nicht immer so laufen, wie wir sie ​geplant haben. 

Seit einigen Wochen habe ich viel Gelegenheit mir anzuschauen, welche Muster greifen, wenn sich die Lebensumstände von einem Tag auf den anderen ungeplant und ungewünscht verändern. 
Was ist normalerweise unsere erste Reaktion auf das, was wir nicht wollen - die Kündigung im Job, eine Beziehung, die schmerzhaft endet oder anderen das Herz zerreißenden Verlust? Wir klassifizieren den Fakt als einen Misserfolg, als etwas, das uns von außen widerfährt. Und: Wir machen die anderen dafür verantwortlich.   

Die Meditationslehrerin Pema Chödrön sagt sehr deutlich, was passiert, wenn wir anderen die Schuld geben: 

"Wir entfernen uns vom Schmerz, davon, die tiefe Verwundbarkeit im Herzen zu halten."*

Die Verantwortung abzugeben fühlt sich im ersten Moment wie der einfachste aller Wege an. So ist der Schuldige schnell ausgemacht. Ein gängiges, fast automatisch ablaufendes Muster, weil wir sehr ans Bewerten und Kritisieren gewöhnt sind. "Unser Organismus ist stark darauf programmiert, Angenehmes zu suchen und Unbehagen zu vermeiden", erklärt Pema Chödrön. "Auf einer ganz grundlegenden Ebene assoziieren wir Unbehagen mit Gefahr, als etwas das wir loswerden müssen."

Wir verstricken uns also in Schuldzuweisungen - den anderen gegenüber und oftmals, mindestens genau so stark, gegen uns selbst. Wir sehen uns als Versager, als blind, taub und überhaupt nicht imstande etwas richtig zu machen. 

Wochen-, monate-, manchmal jahrelang fühlen wir uns ausgeliefert, reproduzieren immer wieder dieselben Bilder und suhlen uns so schier endlos im Schmerz. Ja, wir wissen aus der Erfahrung von Generationen: Die Zeit heilt auch die größten Wunden. Aber ganz ehrlich: Würden wir wirklich abwarten bis das Leid von selbst kleiner wird, wenn wir eine Idee davon hätten, dass genau dieser Zustand hilfreich für uns sein könnte?

Täglich beherzige ich die Ratschläge meiner Lehrer: Hinsetzen. Erfahren. Neugierig bleiben. Immer wieder: raus aus dem Kopf, rein in den Körper. Wie fühlt sich der Schmerz an? Wo schafft er Enge? Ist diese Enge manifest oder verändert sie sich von Moment zu Moment?  

Zugegeben, es ist unangenehm sich der Situation auf diese Weise zu stellen. Ich muss akzeptieren, dass es ein Knochenjob ist, an diesem Ort der eigenen Erfahrung zu bleiben. Wird die Intensität zu groß, dann strudelt der Geist sofort zurück in alte Gewohnheiten - in Beschuldigungen, Selbstvorwürfe und alle möglichen anderen  destruktiven Fluchtversuche und Verhaltensmuster.

Das Einzige, was mir jedoch jetzt wirklich hilft, ist, zurück zum Atem zu kommen, mich dem Schmerz zuzuwenden, ihn voll und ganz zu erleben und mich ihm auf diese Weise zu öffnen. Für mich geht es einmal mehr darum, den Unterschied wahrzunehmen zwischen einfach präsent sein, das Denken beobachtend. Oder sich von den Gedanken und Gefühlen ablenken, mitreißen und damit knechten zu lassen.

Pema Chödrön: "Wenn Sie ein vollständiger Mensch sein wollen, wenn Sie echt sein und nicht vorgeben wollen, dass alles entweder schwarz oder weiß ist, wenn Sie die Fülle des Lebens in Ihrem Herzen tragen wollen, dann ist dies die Gelegenheit, neugierig auf das zu werden, was da geschieht, und den inneren Geschichten einfach zuzuhören. Glauben Sie nicht den Geschichten, die anderen die Schuld geben. Und glauben Sie auch nicht den Geschichten, die Ihnen selbst die Schuld zuschieben."

Stattdessen wird eine ganz neue Art von Kommunikation möglich, ein ehrlicher Austausch von Herz zu Herz. Warum? Weil wir in unserer eigenen erlaubten Verletzlichkeit die Verbindung zu den anderen intensiver erfahren. Was uns eint: Wir möchten alle glücklich sein. Aber Glück ist immer eine Geisteshaltung. Auf dem Weg dahin kann es helfen, zunächst besser zu scheitern.

Herzlichst, Beate

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* Aus: Pema Chödrön: Vom Glück des Scheiterns.


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1. Lama Yeshe in Fürstenwalde

Ich bin sehr dankbar, meine buddhistische Lehrerin Lama Yeshe im Studio willkommen heißen zu dürfen. Sie ist die Leiterin des Dharmazentrums in Möhra bringt mit ihrem Besuch die Weisheit von knapp 40 Jahren Meditation zu Mandala Yoga.

Für Yeshes Vortrag am Mittwoch, den 15.11.17, um 18.30 Uhr, gibt es nur noch wenige Plätze. (Bitte meldet Euch an, wenn Ihr dabei sein wollt!)

Es wird sehr voll. Bitte erscheint rechtzeitig und bringt Euch ggfs. ein eigenes Sitzkissen mit! 

Ich bitte Euch herzlich um eine Spende ab 10 Euro pro Person. (Im Studio-Flur wird dafür ein Glas bereitgestellt.)

Dienstag, 6. Juni 2017

Entschuldigung, ich bin dann mal offline!



Liebe Yogafreunde,

ab Freitag bin ich offline - zehn Tage Meditationsretreat in Möhra. Es ist inzwischen ein liebgewordenes Ritual, genau dann in den ruhigen, klärenden Raum meiner Lehrer zu gehen, wenn ich das Gefühl habe, das Leben hier windet sich wie eine stachelige Kletterrose um meine Pläne. Mein eigener Geist ist ziemlich trickreich, wenn es darum geht, mich von der anstehenden Arbeit mit ihm selbst zurückzuhalten: Sollte ich nicht lieber hier vor Ort sein, um all die geplanten Sommer-Events zu Hause vorzubereiten? - die kommenden SUP-Yoga-Klassen, die Tages-Tour auf dem Yoga-Schiff (3. Juli), meinen ersten Mandala-Yoga-Imagefilm am letzten Sonntag im August... 

Immer gibt es etwas, was uns von den Dingen abzuhalten scheint, die für uns persönlich wichtig sind. Aber wer genau zerrt da eigentlich an uns und redet ein schlechtes Gewissen ein? Der unfreundliche Zweifler ist zumeist in uns selbst. Wo die anderen unsere Entscheidungen akzeptieren, wenn sie klar und mitfühlend kommuniziert werden, schreit unser innerer Kritiker laut auf, wenn wir ernst zu machen drohen und das vorantreiben, was uns selbst tief berührt, aber für die anderen auf den ersten Blick keine Bedeutung hat. 

Im Dharmazentrum werde ich meinem inneren Nörgler die Hand reichen. Ohne einzusteigen - zurück zum Atem, statt hin zu neuen Projekten und Optimierungen. Ohne auszuweichen - zurück zum Atem statt Flucht in die Ablenkung. Ohne zu projizieren - für ein paar Tage wird niemand da sein, dem ich die Verantwortung für meine eigene Unbeweglichkeit zuschieben kann. 

Möge das Potential der Annäherung an meinen eigenen inneren Kritiker auf den zweiten Blick auch für die anderen hilfreich sein! 

Bis ganz bald!

Herzlichst, Beate

PS: Den Vertretungs-Stundenplan für Mandala Yoga findet Ihr hier:


Ab Mittwoch, 21.6.17, finden alle Kurse wieder statt wie im regulären Stundenplan angegeben.

Asanas auf dem SUP-Board! Ist das überhaupt echtes Yoga?


Yoga auf dem SUP-Board? So manchem ernsthaften Yogalehrer hat meine Begeisterung schon kleine Fältchen zwischen die Augenbrauen gezaubert. Das ist doch kein echtes Yoga, kommt zumeist als einziges Argument. 

Aber ist nicht alles Yoga, was wir voller Hingabe und mit dem Fokus auf unseren Atem praktizieren! SUP-Yoga verlangsamt jede Bewegung, macht uns aufmerksam für den wackeligen Moment. Wir halten inne, verharren, genau so lange, bis die Ruhe fühlbar wird, die unseren nächsten vorsichtigen Schritt ermöglicht. 




Dass wir trotzdem hin und wieder unfreiwillig abtauchen, hilft uns einmal mehr, den ganzen selbst erzeugten Druck los zu lassen. Wir dürfen ab- und wieder auftauchen - so wie im echten Leben. Oder ist das etwa dauerhaft stabil? Wenn wir aufhören, uns selbst zu ernst zu nehmen, dann wird SUP-Yoga zum echten Vergnügen!



Hier könnt Ihr bei gutem Wetter mit uns üben:

Am Cecilienpark in Bad Saarow, Karl-Marx-Damm 51

Zeiten:

Mo., 14 - 15.15 Uhr

Mi., 18.30 - 19.45 Uhr

Fr., 12 - 13.15 Uhr

Termine:

im Juni: 23.6./26.6./28.6./30.6.

im Juli: 5.7./7.7./10.7./12.7./14.7./17.7./19.7./21.7./24.7./26.7.

im August: 14.8./16.8./28.8./30.8./

im September: 1.9./4.9./6.9./8.9./11.9./13.9./15.9.

Wir bitten um rechtzeitiges Erscheinen, mindestens 15 min vor Kursbeginn!

Preise:

14 Euro pro Yoga-Einheit

10 Euro Verleih-Gebühr fürs Board

Anmeldung:

Bitte für die Teilnahme verbindlich anmelden!

Wenn Du deine Telefonnummer bei der Anmeldung hinterlässt, dann informieren wir Dich, wenn der Kurs stattfindet!

Anmeldung bitte:

per SMS an 0173-737 55 62

per Eintrag auf der SUP-Yoga-Liste an der Bar im Cecilienpark

oder im Internet:



Anmeldeschluss: bis 19 Uhr am Vortag des Kurses.